Diplomatie

Das französische Filmdrama „Diplomatie“ berichtet über die nicht erfolgte Zerstörung Paris im Jahre 1944. Detailliert werden die letzten 24 Stunden die realen Ereignisse, des 25. Augusts, des historischen Geschehens der Libération zusammengefasst. Die Filmpremiere fand im März 2014 in Frankreich statt. Zu sehen gab es ihn schon am 12. Februar desselben Jahres auf der Berlinale.

Dauer: 83 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Volker Schlöndorff
Hauptdarsteller: André Dussollier, Niels Arestrup, Burghart Klaußner
Nebendarsteller: Robert Stadlober, Charlie Nelson
Genres: Action & Abenteuer, Krimi
Studio: Film Oblige, Koch Media
Sprachen: Deutsch, Français

Hitlers Plan war, Paris komplett zu zerstören. Der General von Choltitz stellte nie einen Befehl seines Herrn infrage. Hitlers Handlanger vermint die ganze Stadt. Bekannte große Orte wie der Louvre, Notre Dame und die Brücken über die Seine waren für die Sprengung bereit, was passiert jedoch? Was machte den Plan zunichte?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die Dreharbeiten zu „Diplomatie“ fanden einen Monat lang in Paris statt, 19. August bis zum 21. September 2013. Beide Hauptdarsteller, André Dussollier und Niels Arestrup, wirkten ebenfalls im gleichnamigen Theaterstück mit. Erste Aufführung erfolgte 2011 im Théâtre de la Madeleine.

Der Regisseur Volker Schlöndorff widmete seinen Film dem US-Diplomaten Richard Holbrooke. Das gesamte Drama, 85 Minuten lang, sind Wörter aneinandergereiht aufgebrochen durch historische Bilder von Paris. Doch die Generäle bieten einen Triumph an Beredsamkeit, sodass der Zuschauer zu keiner Zeit die Aktion vermisst. Mit dem Kammerspiel wurden in Frankreich 3.186.936 $ in die Kinokassen eingespielt.

Die Besetzung im Film Diplomatie:

Weitere Darsteller sind Jean-Marc Roulot, Stefan Wilkening, Thomas Arnold, Lucas Prisor, Attila Borlan, Claudine Acs, Dominique Engelhardt, Johannes Klaußner, Charles Morillon, Jochen Hagele, Jean-Cyril Durieux und Tristan Robin.

Handlung & Story vom Film „Diplomatie“

Hitlers General Dietrich von Choltitz logiert im Hotel Meurice unter ständiger Bewachung. Aufgrund eines Geheimganges von Napoleon III gelangt der schwedische Konsul Raoul Nordling unbemerkt in das Arbeitszimmer des deutschen Generals. Entgegen allem Wissen schafft das Drama den Glauben an eine völlige Zerstörung Paris. Die Realität außer Kraft setzen zu können, nur alleine dafür gebührt dem Regisseur ein großes Lob. Bekannt wurde Schlöndorff mit dem Film „Die Blechtrommel“. Der Film Diplomatie schwelgt in Möglichkeiten, wie Nordling das Rettungsmanöver dem treuen General schmackhaft machen kann. Niels Arestrup spielt mit Bärbeißigkeit seine Rolle.

Die Stadt soll in der Nacht zum 25. August entweder einem Trümmerfeld gleichen oder aber in Hitlers Hände fallen. Nach der Landung, am 6. Juni 1944, sind die Alliierten auf dem Vormarsch, durch die Normandie. Die Anfangswehen des Endes der deutschen Besetzung von Frankreichs. Während der Straßenkämpfe der Truppen bereitet Choltitz alles zur Sprengung vor, denn Hitler ist sich seiner Niederlage in Frankreich bewusst. Dadurch würden Millionen von unschuldigen Menschen ihr Leben lassen. Der schwedische Konsul ruft dem General den kulturellen Wert von Paris ins Gedächtnis und möchte damit die Pläne vereiteln. Vor allem liegen ihm die hohen Verluste des Menschenlebens am Herzen. Für Dietrich Choltitz besitzt der soldatische Eid des Gehorsams höchste Priorität.

Nordling bringt schwere Geschütze ins Spiel. Die Familie des deutschen Generals ist bedroht. Ein Angebot steht im Raum, die Angehörigen in die neutrale Schweiz zu überführen, im Gegenzug dazu die Sprengung zu vereiteln. Kann eine Rettung der Familie den Ort Paris retten?

Paris als Retter und Zeuge

Die historischen Persönlichkeiten brachten damals für vier Tage sogar einen Waffenstillstand zustande. Allerdings ist diese lange Gesprächsnacht nicht der Wirklichkeit entsprungen. Diese Geschichtsänderung ist eine fiktive Geschichte. Die Schönheit von Paris entscheidet in dem Streifen ebenfalls über den Ausgang. Darum bestimmte Volker Schlöndorff eine dritte Hauptfigur, die Stadt Paris. Viele Ideen stammen aus dem Theaterstück und Gely verfasste diese zu einem bewegenden Drehbuch.

Eine Kamera begleitet Soldaten und Zivilisten durch die Stadt. Dabei vermittelt der Film die unbeherrschbare Ereignishäufigkeit und die Versuche, die Weltgeschichte zu steuern hervorragend. Nordling spielt seine Rolle etwas zu harmlos für den Retter mit gezinkten Karten. Der fesselnde Film Diplomatie ist ein wirkliches Meisterwerk des Regisseurs.

Obwohl Fiktion mitspielt, ist nicht alles auf Treibsand gebaut. Das Treffen der großen Generäle ist geschichtlich überliefert. Ein kurzer Waffenstillstand kam wirklich zustande und die deutschen Truppen konnten Paris, ohne Hinterhalt, durchqueren. Wer kann unter Eid bezeugen, ob Nordling den deutschen Befehlshaber nicht beeinflusst hat Paris ganz zu lassen? Diese Frage lässt sich heute nicht mehr klären. Das spannende Kino wirbt als Hommage für Paris.

Fazit & Kritiken zum Film „Diplomatie“

Der Schwede ist am Ende der Diplomat. Kaltblütig legt er Cholititz dar, dass entweder Paris oder seine Familie das Ziel der Entscheidung ist. Schlöndorff ist mit seinem Film „Diplomatie“ ein Realist. Meisten gelten die Sympathien der Zuschauer Nordling. Der Ausgang ist nicht wie erwartet. Auch wenn alle Bürger das Ende der Geschichte bereits kennen, zieht Libération den Beobachter in seinen Bann.

Erschöpft wegen all der Worte, treten die beiden Hauptdarsteller auf den Balkon. Weiter hinten ist leise Geschützdonner zu hören. Ansonsten herrscht eine sommerliche Stille. In Zeitlupe schieben sich die wunderschönen historischen Gebäude Paris ins Bild. Das Morgenlicht weckt die Metropole aus dem Schlaf. Bei dem Anblick versagen alle Worte, denn das beste Argument ist die Schönheit der Stadt. Solange Menschen die Erde bevölkern, darf diese wunderschöne Kulisse nicht sterben.

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